Friedhof an der Bahnhofstraße
 

Pfarrer Sticker weihte an der heutigen Bahnhofstraße im November 1841 einen neuen, mit Werken von Vincenz Statz ausgestatteten Friedhof ein. Der von vornherein zu klein konzipierte Friedhof wurde schon 1849 erweitert. Mit folgenden Details beschreibt FINKEN den Friedhof: "Derselbe wurde nun sofort mit einer schönen neuen Mauer umgeben, an deren inneren Seite sieben Leidens-Stations-Kapellchen gleich angebracht wurden. Ebenfalls wurde auf demselben eine Betkapelle und unter derselben ein Grabkeller erbaut. In diesem Grabkeller ruhen bereits der Schenkgeber Wilhelm Wolters nebst Familie. sowie die hochwürdigen Herren Pfarrer Sticker, gestorben 1858, der diesen Friedhof anlegte, sowie sein Nachfolger, Pfarrer Wellesen, gestorben 1877. Zu dieser Einrichtung schenkte den größten Teil ein hiesiger Schlossermeister, Wilhelm Wolters, der am 22. Juni 1849 1200 Thaler zu diesem Zwecke gab; etwas später schenkten dessen Erben noch 25 Thaler 4 Sgr.; ein Fräulein Sophia Esser von hier schenkte 1846 die beiden Pfeiler des Eingangstores. ...In den siebziger Jahren war der Kirchhof wieder zu klein geworden, weshalb an der Rückseite die Mauer abgebrochen und derselbe etwa um 50 Ruthen vergrößert, worauf alsdann auch sofort die Mauer um diesen neuen Teil wieder hergestellt wurde. ... Auf diesem Friedhof befinden sich zur Zeit verschiedene sonstige Familien-Grabgewölbe und auch noch verschiedene sonstige Familien-Grabstätten". Der Friedhof war in vier, durch einen breiten, die ganze Fläche durchschneidenden Kreuzweg getrennte Leichenfelder abgeteilt. Die den Kirchplatz gegen die Kirche abgrenzende alte Mauer wurde Frühjahr 1936 niedergelegt. Nachdem sich Anfang des neuzehnten Jahrhunderts der Friedhof an der Bahnhofstraße als zu klein erwies, wurde am Ausgang der damaligen Schulstraße (heute Grenzwaldstraße) ein neuer großer Friedhof angelegt und 1917 eingeweiht.