Zeittafel zur Geschichte Kaldenkirchens Teil 2

1700 - 1869

1702
Seuche mit zahlreichen Todesfällen in Kaldenkirchen
1707
erste Nennung eines in Kaldenkirchen ansässigen Juden
1712
Laut Firmlingsverzeichnis gibt es rund 100 Haushaltungen innerhalb
der Festung Kaldenkirchen.
1720
Feuersbrunst mit Vernichtung von elf Häusern und neun Scheunen
Nach 1725
Errichtung von 13 Unterzollstellen im Amt Brüggen. Die einträglichste ist
die in Kaldenkirchen.
1729
Johann Eßer erhält vom Landesherrn die Erlaubnis, auf Kaldenkirchener
Gebiet einen Pfannenofen anzurichten; Beginn der handwerklichen
Dachziegelproduktion.
1731
In Kaldenkirchen gibt es keinen Arzt, aber einen Chirurgen.
1733
Es wird amtlich über die Einebnung (Schlichtung) des Stadtwalles nach-
gedacht.
1738
Feldschütze in Kaldenkirchen erwähnt
1745
Frühestes nachgewiesenes Schützensilber der St.-Lambertus-
Bruderschaft
1747
Bau eines Brandspritzenhäuschens
1749
Der Chirurg Wilhelm Peetjens wird zum Bürgermeister gewählt.
1750
Die Kempener Franziskaner verkaufen der kath. Kirche in
Kaldenkirchen ihre 1645 von Meister Wilhelm Gommersbach
geschaffene Orgel.
1760
Heinrich Erckens aus Kaldenkirchen erhält das sehr lukrative
Lumpensammelmonopol für 14 jülichsche Ämter.
1760
Die Thurn und Taxissche Post errichtet vom Oberpostamt Köln aus eine
Briefexpedition in Kaldenkirchen.
1767
Der kath. Pastor übernimmt die Verpflichtung, ein neues Beinhaus zu
errichten.
1770
oder früher Siegel der Schöffen von Kaldenkirchen mit dem Bild
der Justitia
1772
Zusammenlegung der Schöffengerichte von Bracht-Kaldenkirchen,
Dülken und Waldniel zu einem in Brüggen tagenden Gericht
1772
Abschaffung der bisherigen Magistratsverfassung
1773
Erwähnung eines Tabakshändler zu Kaldenkirchen
1777
Erwähnung eines Hauses für Aussätzige (blaten hauß) am Hülst
1778
Der Düsseldorfer "Kaufmanns-Kalender" nennt sieben Kaldenkirchener
Kaufleute, die größte Zahl aller Gemeinden des Amtes Brüggen.
1784-1799
Der auch schriftstellerisch namhaft hervortretende, aufklärerisch
gesinnte reformierte Prediger Heinrich Simon van Alpen wirkt
in Kaldenkirchen.
1790
Der Stadtwall im Bereich des Klosters gehört zum Klostergarten.
1790
Es gibt einen Tierarzt.
1791
Gründung der St.-Marien-Junggesellen-Bruderschaft
(1949 mit der St.-Lambertus-Bruderschaft vereinigt)
1792
Französische Revolutionstruppen erreichen erstmals Kaldenkirchen,
ziehen sich aber wieder zurück.
1793
Der Venlowagen der Post hält in Kaldenkirchen.
1793
Fertigung des Taufbeckens der kath. Kirche
durch Johann Mathias Thewen
1794
Beginn der französischen Besatzung Kaldenkirchens
1794
Diphtherie-Epidemie in Kaldenkirchen
1797
Kaldenkirchen ist für kurze Zeit Kantonsort.
1798
151 Kaldenkirchener Bürger bitten um Anschluß des französisch
besetzten Rheinlandes an Frankreich, welches die völlige
Glückseeligkeit dieser Länder zur folge haben wird.
1798
Aufhebung der Weberzunft
1798
Kaldenkirchen gehört zum Friedensgerichtsbezirk Bracht.
l798~l8l4
Mairie Kaldenkirchen im Kanton Bracht im Arrondissement Krefeld
im Roer-Département
1800
und in den folgenden Jahren Schleifung und Parzellierung
des Stadtwalles
1800
160 Einwohner Kaldenkirchens verpflichten sich angesichts der
abgeschafften Zehntabgaben freiwillig, den Pastor und die übrigen
Geistlichen zu unterhalten.
1801
Kaldenkirchen wird Sitz eines Notars.
1801
Kaserne der Polizeibrigade des Kantons Bracht im ehemaligen Kloster
1802
zwangsweise staatliche Aufhebung des Klosters Mariafrucht
1803
Der Verkauf des Klosters als französischer Nationalbesitz ist
abgeschlossen.
l802~1823
Die bis dahin zum Bistum Lüttich gehörende Pfarre Kaldenkirchen
gehört zum Bistum Aachen.
1804
Der letzte Prior des aufgehobenen Brigittenklosters wird nach Ablegung
des Eides auf das Konkordat zwischen Napoleon und dem Papst vom
Aachener Bischof als Pfarrer von Kaldenkirchen eingesetzt.
1804
Alle 367 abgegebenen Stimmen in Kaldenkirchen lauten auf "Ja" zur
Kaiserwürde Napoleons.
1804
Tabakfabrik in Kaldenkirchen
1805
Der französische Finanzminister verfügt Rückerstattungen von irrtümlich
verstaatlichtem Pfarrbesitz.
1806
Kaldenkirchen zählt 1863 Einwohner und 365 Häuser.
1806
zwei dreitägige Jahrmärkte
1806
Beginn von Pockenschutzimpfungen
1808
Baumwollspinnerei der Witwe Kauwertz mit 20 Arbeitern
1809
Zuzug eines Apothekers
1811
eine Töpferei mit 20 Arbeitern
1811
Das Gendarmeriegebäude (ehemaliges Klostergebäude an der Ecke
Kirchplatz / Klostergasse) wird der Gemeinde Kaldenkirchen überlassen.
1811
Nach einer französischen Gewerbestatistik gibt es in sieben
Kaldenkirchener Fabriken 604 Arbeiter.
1812
Konzessionierung einer Apotheke
1813
Napoleon ordnet Gründung eines Gewerbegerichtes in
Kaldenkirchen an, wozu es aber nicht mehr kommt.
1814
Aufstellung einer Bürgermiliz im Kanton Bracht. B. Poensgen aus
Kaldenkirchen ist ihr erster Kommissar.
1814
Kaldenkirchen wird preußisch.
1816
Abtrennung von Wambach, Ulingsheide und Malbeck
1816
Kaldenkirchen ist Bürgermeisterei im Kreis Kempen, Kleve.
1818-1943
Hauptzollamt in Kaldenkirchen
1820
Übereinkunft des Gemeinderates sowie der kath. und evang. Kirchen-
und Schulvorstände, die der Zivilgemeinde gehörende ehemalige
Gendarmeriekaserne als Schule herzurichten.
1821
Kaldenkirchen wird dem Friedensgerichtsbezirk Lobberich und dem
Landgerichtsbezirk Kleve zugeordnet.
1821
Errichtung einer Karriolpost Mönchengladbach-Viersen-Süchteln-
Kaldenkirchen. Postwarteamt in Kaldenkirchen.
seit 1822
Regierungsbezirk Düsseldorf.
1822
Turmwindmühle am Tomp wird in Betrieb genommen; 1862 abgebrannt.
1823-1930
Die Pfarre St. Clemens Kaldenkirchen gehört zum Bistum Münster,
danach zum Bistum Aachen.
1824
Tod des letzten Priors des Brigittenklosters -
Peter Johann Heinrich Pülgers
1830
Bau einer evangelischen Schule am heutigen Kirchplatz
1830/31
Die belgische Revolution entzweit vor konfessionellem Hintergrund die
politisch interessierte Bevölkerung.
1836
drei Siamosenfabriken in Kaldenkirchen
1837
Kastenwindmühle am Altenhof durch Sturm zerstört.
1837/38
Zwischenfälle in Kaldenkirchen im Zusammenhang mit der Verhaftung
des Kölner Erzbischofs wegen der Mischehenfrage
1838-1843
Kaldenkirchen zahlt fast 2800 Taler für den Bau der Chaussee nach
Breyell.
1839
Die verdeckt hinter der Straßenfront gelegene reformierte Kirche erhält
einen kleinen Glockenturm.
1839
fünf Baumwollfabriken mit zusammen rund 500 Arbeitern
1839
Pockenepidemie mit 19 Erkrankungen, wovon mehrere tödlich endeten
1841
Einweihung eines neuen Friedhofes an der heutigen Bahnhofstraße
(heute Parkanlage)
1841
Kaldenkirchen hat 2061 Einwohner.
1841
Es existieren elf Schenkwirtschaften in hiesigem Städtchen.
1841
wahrscheinlich erste außerkirchliche Vereinsgründung in Kaldenkirchen
(Gesellschaft Harmonie)
1841-1875
kath. Privat-Rektoratschule
1844/45
kunstgeschichtlich bemerkenswerte Neugestaltung des katholischen
Pfarrhauses
1845
Bürgermeisterbericht bestätigt Existenz einer Postexpedition in
Kaldenkirchen.
Vor 1848
Bau der chausseemäßigen Bezirksstraße bis zur Venloer Stadtgrenze
1848
Entsendung von Militär nach Kaldenkirchen wegen befürchteter
Unruhen und geplanten Angriffs auf das Hauptzollamt
1851-1855
Der Bau der Chaussee nach Bracht kostet Kaldenkirchen
fast 3000 Taler.
1853
Bürgermeister Delhees erläßt eine Feuerlöschordnung.
1856
4.Sept. Verleihung der preußischen Städteordnung für die Rheinprovinz
an Kaldenkirchen
1856
Handarbeitsschule unter Leitung der Schwester des kath. Pfarrers
Um 1856
bis 1879 evang. höhere Töchterschule
1858
Entlang der Chaussee Viersen-Venlo wird eine Telegraphenlinie gezogen
1858
256 Webstühle in Kaldenkirchen
1860
Ende der seit den frühen 1820 Jahren bestehenden Personalunion des
Bürgermeisters von Bracht und Kaldenkirchen.
1862
Die Anbindung an die Eisenbahn wird als die Lebensfrage für
Kaldenkirchen betrachtet.
Nach 1862
Errichtung der Turmwindmühle an der heutigen Kölner Straße.
1863
Baugenehmigung für eine Eisenbahn Viersen-Venlo über Kaldenkirchen
Um 1865
Beginn der Zigarrenfabrikation, deren große Zeit in Kaldenkirchen
zwischen Reichsgründung und Erstem Weltkrieg lag.
1866
5.Nov. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Venlo-Kaldenkirchen
1867
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Aufstellung eines
Bebauungsplanes.
1868
Zum Jahresbeginn Eröffnung der Eisenbahnstrecke Kempen-Venlo
über Kaldenkirchen.