Zeittafel zur Geschichte Kaldenkirchens Teil 1

1206 - 1699

1206
Ersterwähnung Kaldenkirchens
1230
Kaldenkirchen wird als villa (Dorf) bezeichnet
1291
Ersterwähnung der Pfarre Kaldenkirchen
1304/05
Unter-Kaldenkirchen gehört zur Grafschaft Jülich
Um 1312
Ersterwähnung des Altenhofes
1325
Auch das vorher geldrische Ober-Kaldenkirchen gehört zu Jülich.
1326
Das Patronatsrecht an der Kirche von Kaldenkirchen ist Bestandteil
des geidrischen Lehens Wylre zwischen Venlo und Tegelen.
1333
Sibert von dem Altenhof ist Amtmann von Brüggen
1343
Beginn der lückenlosen Reihe nachweisbarer Pfarrer von Kaldenkirchen
1350
Einigung zwischen den Herren von Wylre und dem Haus Jülich, wonach
beiden künftig das Patronatsrecht von Kaldenkirchen abwechselnd
zukommt
1364
Erste belegte Urkunde des Schöffengerichtes von Bracht und
Kaldenkirchen, wobei Kaldenkirchen noch nicht ausdrücklich
genannt wird.
1373
Ersterwähnung des Katharinenaltars
1389
Kaldenkirchener Student an der Universität Köln
1409
Ersterwähnung einer Marien-Bruderschaft (ons vrouwen broderscap)
1415
Erstnennung eines Küsters
1415-1423
Wilhelm von Jülich, illegitimer Sohn des Herzogs, Pfarrer von
Kaldenkirchen
1417
Ersterwähnung einer Kaldenkirchener Straße, der Venloer Straße
(Venloersche straethen)
1417
erste Nennung eines handwerklichen Berufes, eines Schmiedes
1425/26
Anschaffung der noch vorhandenen Marien- und der Katharinenglocke
1430
erste Weihe des Kreuzaltars 1469 Ersterwähnung einer
Kreuzbruderschaft
1472/75
große Schäden im Zusammenhang mit den burgundischen Wirren.
Kaldenkirchens Einwohner sind nach einer Brüsseler Quelle:
al verbrannt, verjagt ende verarmt.
1473
Ersterwähnung von Kirchmeistern
1473/74
Kirmes (kersmisse) zu Kaldenkirchen erwähnt
1474
neues Siegel für das Schöffengericht von Bracht und Kaldenkirchen
gestochen
1487
Kreditaufnahme für den Bau des Kirchturmes beim
Kreuzherrenkloster in Venlo
1490
Erwähnung der schon deutlich älteren Landwehr als Grenze zu Venlo
1509
erste ausdrückliche Bezeichnung des hl. Clemens als Patron der Kirche
1509-1542
Nikolaus von Nievenheim Pastor von Kaldenkirchen, letzter
Angehöriger der alten Patronatsfamilie von Wylre von Nievenheim
in dieser Eigenschaft
1517
erste namentliche Nennung Kaldenkirchener Schöffen
1517
Ersterwähnung der Armenbruderschaft
vor 1525
Gründung der Antoniusbruderschaft
1533
Hinweis auf reformatorisches Auftreten eines Hutmachers aus Venlo in
Kaldenkirchen
1533
Ersterwähnung des Sendgerichtes in Kaldenkirchen
1533
Kaldenkirchen hat etwa 900 bis 1000 Einwohner.
1541
Nikolaus von Nievenheim überläßt der Stadt Venlo mit seinem Gut
Wylre das halbe Patronatsrecht an Kaldenkirchen.
1543
Kaldenkirchen erleidet schweren Schaden, als Kaiser Karl V.
mit 40.000 Soldaten vor Venlo liegt. Der Altenhof wird niedergebrannt.
1550
Bei der herzoglichen Visitation wird mitgeteilt, daß der ständige
Vertreter des Pfarrers wegen Häresieverdachtes
vom Bischof von Lüttich abgesetzt worden war.
1550
Hinweis auf eine Marienprozession 1552 Bau der Windmühle
am Altenhof
1553
Erwähnung eines Jahrmarktes am Bruch
1559
Tödlicher Büchsenschuß auf Arnold Spee löst Fehde zwischen
den adeligen Familien Spee und von Waldois aus.
1560
Ersterwähnung der Schule
1560
erste namentliche Nennung von Kirchmeistern
1560
Bei der Visitation werden auch reformatorische Schriften beim Kaplan
vorgefunden.
1561
erste namentliche Nennung eines Kaldenkirchener Gerichtsboten
1568
Einfall braunschweigischer Reiter
1568-1597
wiederholte harte Drangsale der Kaldenkirchener durch
spanisches Militär
1570
erste namentliche Nennung eines Kaldenkirchener Geschworenen
1572
erste ausdrückliche Nennung der reformierten Gemeinde
1576
Kaldenkirchener mit 58 Pferden zum Bau der Festung Jülich eingesetzt
1579
Grenzbeschreibung Kaldenkirchens mit Straßen- und Wegeverzeichnis
Um 1580
Bau einer Schanze in Kaldenkirchen neben der Kirche
1581
Nachtwächter in Kaldenkirchen bezeugt
1585
erster Beleg für eine Fuhrunternehmung
1590
Beginn der namentlichen Nennung von Armenmeistern
1596
zurückgeschlagener Einfall des Grafen Heinrich von dem Berg. Kurz
danach ist das Dorf Kaldenkirchen etlicher maßen uffgeworfen
und befestiget.
1596
Vorhandensein einer Bürgerwehr zur örtlichen Selbstverteidigung belegt
1596
Turmwächter (Kaurwechter) auf dem Kirchturm und Schlagen der
Glocke zur Warnung vor herannahender kriegerischer Gefahr belegt
1597
Ordnung des Schützenwesens im Amt Brüggen durch
Herzog Johann Wilhelm von Jülich; laut mündlicher Tradition Gründung
der St. Lambertus-Bruderschaft
1600
spanische Soldaten in Kaldenkirchen
1600
umfassende Verteidigungsmaßnahmen an der Grenze des Amtes
Brüggen
1601
erstmalige ausdrückliche Nennung der Festung Kaldenkirchen
1605
erstmaliger Nachweis des Verkaufs Kaldenkirchener Allmenden
1609
erste reformierte Predigt öffentlich binnen Kaldenkirchen in Peter
Streypers Behausung. Außerdem wurde scbul gehalten.
1611
Die reformierte Gemeinde gehört der dritten (der Gladbacher)
Jülicher Classis innerhalb der jülichschen Provinzialsynode an.
1611
Die Reformierten haben einen Schulmeister.
1613
Der Magister Martinus Volckener an der katholischen Schule ist der
erste namentlich bekannte Lehrer Kaldenkirchens.
1615-1620
wiederholt spanisches Militär in Kaldenkirchen bezeugt; jetzt und später
Unterdrückung der reformierten Minderheit ("Gemeinde unter dem
Kreuz")
1623
Aufzeichnung der Zunftregeln der Leinenweber
1623
erstmalige Andeutung einer öffentlichen Feuerschutzeinrichtung
1625
Gründung des Brigittenklosters Mariafrucht
1625/27
Der Herzog von Jülich und die Stadt Venlo verzichten zugunsten des
Brigittenklosters Mariafrucht auf das Patronatsrecht.
1626/28
Beginn des Klosterbaues (heutiges Brigittenheim)
1627
Peter Schremkens erster namentlich bekannter Bürgermeister
1628
Kaldenkirchen wird als oppidum (Stadt) bezeichnet.
1630
Im Zusammenhang mit einer Verordnung des Brüggener Amtmannes zur
Bürgermeisterwahl in Kaldenkirchen wird von gegebene privilegia
gesprochen.
1635
Ein hoher Offizier des kaiserlichen Feldmarschalls Graf von Piccolomini
droht, Kaldenkirchen zu zerstören, macht seine Drohung aber nicht wahr.
1635/36
kaiserliches Militär in Kaldenkirchen
1636
Pest in Kaldenkirchen; es ist hieselbst große Sterbt gewesen.
1637-1702
Die Reformierten der wieder zum spanischen Machtbereich gehörenden
Stadt Venlo nehmen in allem am Gemeindeleben ihrer Glaubensbrüder
in Kaldenkirchen teil.
1637-1963
Personalunion der evangelischen Pastore von Kaldenkirchen und Bracht
1638
Kaldenkirchener Gemeindesiegel mit dem Bildnis des hl. Clemens
erstmals eindeutig belegt
1638
Nachweis von sieben in Kaldenkirchen lebenden Täufern (Mennoniten)
1641
Überfall hessischer Truppen auf die kaiserlichen Soldaten in
Kaldenkirchen. Die Hessen haben unser stättlein Kaldenkirchen ...,
die kirch, stattpfortzen und alle burger heuser aufgeschlagen
und Feuer gelegt.
1642
Im Juli sind die Klosterangehörigen schon seit acht Monaten nach Venlo
geflüchtet.
1645
Der Herzog von Jülich überläßt dem Brigittenkloster den
Rodungszehnten.
1649
Markt in Kaldenkirchen
1649
Beginn der sporadischen Nennung von Chirurgen und heilkundig tätigen
Barbieren
1650
Erweiterungsbau der kath. Kirche
1654
Gründung einer Rosenkranzbruderschaft
1655
Ersterwähnung eines Kirchspielschreibers
1655
erste Andeutung einer Kevelaerwallfahrt
1656
früheste erhaltene Jahresrechnung der Armenverwaltung
Um 1660
Bau des Rathauses; dort bis ins 19. Jahrhundert auch die katholische
Schule
1661
päpstlicher Ablaßbrief für die St. Josef- und St. Birgitta-Bruderschaft
1663
Baubeginn des Hauses für die männlichen Mitglieder des
Brigittenklosters, (heutiges katholisches Pfarrhaus)
1664
Neubau des Altenhofes
1666
217 Beerbte leisten dem Herzog von Jülich den Huldigungseid.
1667
In der Armenrechnung wird das Vorhandensein eines armen Haus
erwähnt.
1670
Das Predighaus der Reformierten eine Scheune wird bei einem
Brandunglück zerstört.
1672
nach Vertrag zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg endgültige
Freiheit der öffentlichen Religionsausübung für die Kaldenkirchener
Reformierten; Beginn des Baues ihrer Kirche
1672
Prozession nach Kevelaer bezeugt
1672/73
französisches Militär in Kaldenkirchen, Flucht der Klosterinsassen nach
Venlo
1675
mit Johann Herzog erste namentliche Nennung eines reformierten
Lehrers
1675
erneute Flucht der Klosterinsassen nach Venlo
1676
lüneburgische Truppen in Kaldenkirchen
1676
Prior Aegidius Heinßen legt mit dem Lagerbuch eine wichtige
Quellensammlung zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Geschichte Kaldenkirchens an.
1676
In Kaldenkirchen grassiert die abscheuliche krankheit der roten Ruhr.
1680
quäkerische Bewegung in Kaldenkirchen
1680
Beginn der sporadischen Nennung von Hebammen
1683
Kaldenkirchener gehören zur Gruppe der 13 "Krefelder" Auswanderer
nach Philadelphia. Jan Strepers aus Kaldenkirchen kauft 5000 acres
Land in Pennsylvania von William Penn.
1691
Stadtrechtsverleihung an Germantown durch William Penn,
Reiner Theißen aus Kaldenkirchen Bürgermeister von Germantown
1691
Postroute Düsseldorf-Venlo-Roermond über Kaldenkirchen
1692
Kaldenkirchen Station von regelmäßigen, montags und freitags
stattfindenden Personenfahrten von Düsseldorf nach Venlo
1693
Volksmission der Jesuiten in Kaldenkirchen, der 1698, 1700 und 1710
weitere folgen